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  • Stefan Waldhauser

Raus aus der Box...


Box integrations

Seit Juni 2016 war ich in Box investiert, in einem früheren Blogbeitrag hatte ich ja auch schon über die interessanten Partnerschaften mit Microsoft und IBM berichtet. Gestern hat BOX nun die Ergebnisses des 2. Quartals veröffentlicht. Kurzentschlossen habe ich daraufhin meine Position verkauft - sowohl im Hightech Stock Picking wikifolio als auch für meine Digital Transformation Strategie bei INVESTORY.

Hier zunächst eine Übersicht über die wichtigsten finanziellen Eckdaten zum 2. Quartal von Box:

Box Q2 2018 Financial Highlights

Ich habe nach aus den folgenden 3 Gründen heraus verkauft:

1. Schwacher Cashflow

Was mir nicht gefällt ist die Tatsache, dass BOX offenbar in den letzten 12 Monaten kein wesentlicher Fortschritt bei der Verbesserung der Profitabilität gelungen ist. Zwar wurde die Gross Margin gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert werden auf 75.5%. Das ist ein guter, aber kein überragender Wert für eine SaaS Company. Der Cashflow sieht jedoch weniger gut aus: im Q2 wurde fast $15M an Cash verbrannt im Vergleich zu knapp $7M im Vorjahresquartal. Der Cashbestand ist innerhalb des letzten Quartals um 9% auf nun $192M abgesunken. Begründet wird das mit der Saisonalität des Software-Geschäftes und mit Investments in die internationale Expansion und neuen teuren Büros z.B. in London und Japan. Eine gewisse Saisonalität ist tatsächlich normal im Enterprise-Software-Business, in den beiden letzten Quartalen war man ja auch bereits Cashflow-positiv und das Management hat im Analystencall nochmals versichert, dass man in den kommenden beiden Quartalen wieder Cash generieren wird. Dennoch ist für mich enttäuschend, dass die Free Cash Flow Marge im Q2 mit -12% nun weit schlechter war als im Q2 des Vorjahres.

2. Beschränkte Phantasie

Was ich aber viel bedenklicher finde als die kurzfristige Cashflow-Situation, ist die derzeit beschränkte Phantasie in der Aktie. Der charismatische CEO Aaron Levie hat als Umsatzziel $1Mrd ausgegeben für das Geschäftsjahr 2020/2021, das ist eine Verdoppelung des Umsatzes gegenüber dem laufenden Geschäftsjahr 2017/2018. Also erwartet er ca. 25% p.a. Umsatzwachstum in den kommenden Jahren. Das ist eine solide Wachstumsstory, aber rechtfertigt diese die aktuelle Bewertung zu mehr als dem 5-fachen des aktuellen Umsatzes bei einer Company, die Schwierigkeiten hat, nachhaltig in die schwarzen Zahlen zu gelangen?

3. Hohe Bewertung

Ich denke bei tendenziell etwas abnehmenden Wachstumsraten (wovon ich ausgehe) sollte BOX in 3 Jahren bei "normaler" Börsenlage in etwa zum 3-fachen des Umsatzes gehandelt werden - zumindest dann wenn eine realistische Profitabilität in der Größenordung von 10% EBIT erreicht ist. Viel mehr traue ich BOX nicht zu. Das wäre dann also ein fairer Unternehmenswert von $3Mrd. in 2021. Zu einem Preis in dieser Größenordnung könnte ich mir auch eine Übernahme durch IBM oder Microsoft gut vorstellen. Für viel mehr fehlt mir die Phantasie ehrlich gesagt. Das Potential in der Aktie gegenüber den heutigen Preisen ist also begrenzt, denn die Marktkapitalisierung beträgt ja bereits heute mehr als $2,5Mrd.

Konsequenterweise habe ich also meine Position verkauft. Gut 60% Gewinn für mein wikifolio innerhalb von 14 Monaten ist natürlich ein schönes Ergebnis dieses Investments - auch wenn ich BOX ursprünglich länger halten wollte und ein Ausstieg zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich nicht vorgesehen war. Aber das Chance-/Risikoverhältnis passt einfach nicht mehr, wenn man die aktuelle Geschäftsentwicklung der hohen Bewertung gegenüberstellt. Für mich war daher die Zeit gekommen, hier Gewinne zu realisieren.

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