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  • Stefan Waldhauser

Facebook - Kein Ende der Erfolgsstory in Sicht


Facebook Icons

Wenn mir vor etwas mehr als 5 Jahren anlässlich des Facebook Börsengangs jemand erzählt hätte, dass ich im September 2017 in Facebook investieren würde und zwar zum fünffachen des damaligen Preises, ich hätte an seinem (oder meinem) Verstand gezweifelt. Denn ich muss zugeben, dass ich damals leider nicht ansatzweise das Potential erkannt hatte, das in Facebook steckte und immer noch steckt.

Und heute gut 5 Jahre später sitze ich hier und schreibe die Begründung dafür zusammen, warum ich vor wenigen Tagen Facebook tatsächlich in mein High-Tech Stock Picking wikifolio aufgenommen habe. Die Antwort darauf ist ganz einfach: weil ich davon überzeugt bin, dass in weiteren 5 Jahren der Facebook-Konzern, der heute bereits mit $500 Mrd. bewertet wird, nochmals wesentlich wertvoller sein wird als er es heute schon ist.

Viele von Euch werden sich jetzt wundern und Bedenken haben wie: "Facebook ist bei der jüngeren Generation fast schon wieder out, jetzt ist doch Snapchat angesagt bei den Kids"... "Es ist doch schon fast jeder bei Facebook, woher soll das weitere Wachstum denn überhaupt kommen"...usw.

Facebook ist nicht gleich Facebook

Um mein aktuelles Investment in Facebook zu verstehen, müsst Ihr Euch erstmal vergegenwärtigen, dass ich hier über das Unternehmen Facebook schreibe und nicht etwa über Facebook als Social Network. Denn der Facebook-Konzern ist heute (13 Jahre nach der Gründung und 5 Jahre nach dem Börsengang) wesentlich mehr als nur das Social Network, das Mark Zuckerberg einst gegründet hat.

Facebook Statistics

So gehören zum Konzern neben Facebook mit >2 Milliarden monatlichen aktiven Usern (MAUs) auch die Messaging-Plattformen WhatsApp (>1,2 Mrd. MAUs) und der Facebook Messenger (>1,2 Mrd. MAUs). Damit kontrolliert Facebook 3 der 4 führenden Social Media Plattformen weltweit. Mithalten kann da nur die zur Google-Mutterfirma Alphabet gehörende YouTube Video-Plattform mit >1,5 Milliarden MAUs. Für die Zukunft wichtig ist auch die in 2012 von Facebook zugekaufte und seitdem rasant wachsende Instagram - Plattform. Diese wird wohl in 2018 die Schwelle von 1 Milliarde MAUs überschreiten, damit gehören dann 4 der 6 weltweit dominierenden Social Media - Plattformen zum Facebook-Konzern. Snapchat und auch Twitter können da nicht mithalten - weder von der Reichweite, noch vom Geschäftsmodell her. Bei TechCrunch gibt's dazu eine interessante Statistik.

Warum sind diese Userzahlen so wichtig?

Das Geschäftsmodell von Facebook ist eigentlich sehr einfach:

Diese Milliarden von Usern stellen Content und teilweise sehr persönliche Informationen in den zum Konzern gehörenden Social Media Plattformen bereit. Der Netzwerkeffekt sorgt dafür, dass mehr und mehr Leute auf die Facebook-Plattformen gezogen werden. Social Media findet hauptsächlich auf Servern des Facebook-Konzerns statt - unabhängig davon ob WhatsApp, Instagram oder doch Facebook genutzt wird. Die Hauptsache ist, dass alle Generationen möglichst gut erreicht werden.

Facebook verarbeitet natürlich die Likes und andere Aktivitäten seiner User, um für diese ein Profil zu erstellen. Dieses ermöglicht ihnen sehr zielgruppenspezifische Werbung zu zeigen. Ich weiss aus eigener Erfahrung mit Social Marketing, dass für viele Geschäfte die Werbung auf Facebook sehr effektiv möglich ist. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis gerade im Vergleich zu Google ist zumindest meiner Erfahrung nach sehr gut. Facebook bringt also echten Mehrwert für die Werbenden, daraus resultiert letztendlich das rasante Wachstum der Facebook-Werbeumsätze.

Die Gelddruckmaschine

Userzahlen sind schön und gut, bringen den Aktionären aber nichts, solange kein profitables Geschäftsmodell gefunden werden kann, um mit diesen Usern Umsatz zu generieren. Auch ich hatte vor 5 Jahren so meine Zweifel, ob man mit einem rein werbefinanzierten Social Network Geld verdienen kann. Mark Zuckerberg hat es mir und der ganzen Welt gezeigt und mit Facebook eine echte Gelddruckmaschine geschaffen. Die Profitabilität des Konzerns ist einfach unglaublich gut, so verbleiben 42% des Umsatzes als Cashflow in der Kasse, die operative Marge betrug im letzten Quartal sagenhafte 47%. Facebook sitzt auf einem Berg von Cash in Höhe von $35 Mrd., hat keine Schulden und jedes Quartal werden derzeit weitere ca. $4 Mrd. Cash generiert. Zum Vergleich: Snapchat und Twitter sind an der Börse derzeit $18 Mrd. bzw. $14 Mrd. wert. D.h. Facebook ist so mächtig, dass der Konzern solche Wettbewerber jederzeit aufkaufen könnte mit dem Cash, der im operativen Geschäft verdient wird.

Kann das ewig so weitergehen?

Es ist erstaunlich, dass ein Konzern dieser Größenordnung (2016 wurden $27,6 Mrd. umgesetzt) immer noch rein organisch mit ca. 40% gegenüber dem Vorjahr wachsen kann. Ich bin mir nicht sicher, ob es das in der Geschichte überhaupt schon gegeben hat.

Natürlich kann das Wachstum der Userzahlen der Facebook-Plattformen nicht ewig so weitergehen, denn dem ist durch die Weltpopulation ein natürliches Ende gesetzt.

Ich sehe den hauptsächlichen Hebel für weitere Umsatzsteigerungen in den nächsten Jahren daher auch nicht in den Userzahlen, sondern beim durchschnittlichen Umsatz pro User. Denn dieser ist von Region zu Region sehr unterschiedlich: während in Nordamerika in einem Quartal fast 20$ pro User umgesetzt werden, beträgt der weltweite Durchschnitt weniger als 25% davon, allerdings mit steigender Tendenz. Da ist also noch einiges an Potential vor allem außerhalb von Nordamerika. Im übrigen steigt der Umsatz pro User auch in Nordamerika immer noch weiter an.

Die Rolle von WhatsApp

Außerdem leistet man sich seit Jahren den Luxus, auf eine Monetarisierung von WhatsApp und Facebook Messenger komplett zu verzichten. Kürzlich jedoch hat man angekündigt, demnächst mit den beiden Messaging-Plattformen Geld verdienen zu wollen. Ich denke niemand kann eine seriöse Prognose abgeben, wie gross dieses Potential ist und wie gut die geplanten werbe- und gebührenbasierte Geschäftsmodelle funktionieren werden. Aber es geht hier um monatlich weit mehr als 2 Mrd. User. Meine (unseriöse ;-) Prognose lautet daher: Wenn man nur 1$ an Umsatz erzielt pro Monat und User, dann wären das $24 Mrd. zusätzlicher Umsatz aus den beiden Messaging-Plattformen. Das wären fast so viel wie der Gesamtumsatz, den Facebook heute generiert und ich denke das ist kein unrealistisches Ziel für die nächsten 5 Jahre.

Fazit

Lange Rede, kurzer Sinn: ich bin davon überzeugt, dass der Facebook-Konzern noch auf Jahre hinaus um deutlich über 20% p.a. wachsen kann. Unter dieser Annahme ist die Aktie m.E. auch heute noch nicht zu teuer. Sogar das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 35 ist nicht so astronomisch hoch wie bei den meisten anderen meiner High-Tech-Favoriten. Ich habe mir daher schweren Herzens meinen Fehler von 2012 eingestanden und habe jetzt mit 5 Jahren Verspätung in Facebook investiert. Den ersten Five-Bagger in den 5 Jahren seit dem IPO habe ich verpasst. In den nächsten 5 Jahren will ich teilhaben an der weiteren Entwicklung dieser einzigartigen Erfolgsstory zu der wir alle beitragen mit unserem täglichen Content auf Facebook, WhatsApp oder Instagram.

Bist Du interessiert an meinen anderen aktuellen High-Tech-Investments?

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